Wein, Schokoloade und gute Musik

Nach einem gelungen Backabend sitze ich jetzt im noch zu beseitigenden Chaos meiner Küche. Auf Deutschland Radio Kultur läuft gerade Live Rust der Soundtrack zum Konzertfilm Rust Never Sleeps von Niel Young, wie es sich für einen öffentlich rechtlichen Sender gehört, in voller Länge und ohne Unterbrechung. Der Soundtrack zum Konzertfilm gilt angeblich als das beste Live-Album überhaupt, und ich muss zugeben, gerade im ersten Teil, in dem sich Niel Young selbst am Klavier beigeleitet, ist die Gänsehautdichte extrem. Mir fehlt nur die Vocoder-Orgie zu Beginn des Films. Passend oder nicht, Zutaten für Sacher-Tortevertilge ich gerade die Schokoladenreste vom Backen. Morgen bin ich mal wieder mit Coffee Break an der Reihe. Wenn ich das Stück heil in die Uni bring, wird es Sachertorte geben. Ich hab bei allen Zutaten 25% mehr genommen, nur das siebte Ei hab ich durch eine Prise Backpulver ersetzt. Für die Glasur habe ich mich für Palmin und eine extrem geheime Mischung aus drei verschiedenen Sorten von Lind entschieden. Zu guter Musik und Schokolade passt natürlich guter Rotwein. Zur Feier des Abends habe ich eine Flasche Carte Noire aufgerissen. Ein wuchtiger Roter mit beeindruckender Beerennote dem man den Barrique-Ausbau richtig anmerkt.

Tu felix Austria …

oder warum Musik auf Skihütten schrecklich sein muss.

Der Österreicher an und für sich ist ja Spezialist in der Kunst der Zubereitung von Mehlspeisen. Während eines Skiurlaubs bei unseren südlichen Nachbarn hatte ich die Gelegenheit Kärntner Kasnudeln und Kärntner Kässpätzle ausgiebig zu testen. Im Gegensatz zu den schwäbischen Kässpätzle weist die Kärntner Variante einen erheblich höheren Knoblauchgehalt auf, dafür wird konsequent auf Speck verzichtet. Ebenfalls vegetarisch und lecker hat sich die Kasnudel erwiesen. Dabei handelt es sich um eine großzügig dimensionierte (drei reichen um ein gestandenes Mannsbild wie mich satt zu kriegen) Teigtaschen mit Topfen(also Quark)-Kräuter Füllung, die entweder gebraten oder nur gekocht auf den Tisch kommen. Leider wurden diese lukullischen Genüsse auf fast allen Skihütten von einer musikalischen Untermalung begleitet, die sich nur durch ihre Freiwilligkeit von seelischer Folter unterschiedet. Perfiderweise handelte es sich dabei ausschließlich um Ohrwürmer wie „Sie leibt den DJ“ oder „Ein Stern, der deinen Namen trägt“, die nur durch den intensiven Genuss von FM4, dem Besten, was Europa an Jugendradio zu bieten hat, verdrängt werden können.